Das aktuelle Konjunkturtelegramm

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BVDM-Konjunktur­telegramm August 2024

August 2024: Geschäftsklima steigt auf Zwei-Jahres-Hoch an

Nach dem Zuwachs im Juli verbesserte sich die Stimmung der Unternehmen in der deutschen Druck- und Medienwirtschaft im August erneut deutlich. Der vom Bundesverband Druck und Medien berechnete Geschäftsklimaindex verzeichnete saison- und kalenderbereinigt rund 3,5 Prozent über dem Vormonatswert. Mit 96,1 Punkten erreichte der Index das höchste Niveau seit dem Beginn des Ukrainekriegs im Februar 2022 und notierte damit rund 9,7 Prozent über seinem Vorjahresniveau. Maßgeblich bestimmt wurde die Verbesserung des Geschäftsklimas durch den Anstieg der Geschäftserwartungen, während der Geschäftslageindex hingegen nur leicht zulegen konnte.

Im August 2024 bewerteten die vom ifo Institut befragten Entscheider der Druck- und Medienunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser als im Vormonat. In Bezug auf die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate zeigt sich bei den befragten Unternehmenslenkern erneut eine optimistischere Einschätzung im Vergleich zum Vormonat. Die Ausprägungen der aktuellen und erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienwirtschaft darstellt.

Im August stieg der saison- und kalenderbereinigte Geschäftslageindex nach zwei Monaten mit rückläufigen Zahlen leicht an. Damit notierte der Index mit
85,3 Punkten nur noch geringfügig unter dem bisherigem Jahreshoch aus dem April. Insgesamt bleibt das Niveau jedoch trotz der deutlichen Verbesserung zum ersten Quartal 2024 weiterhin unterdurchschnittlich, im Vorjahresvergleich verliert der Index rund 2,4 Prozentpunkte. Im August bewertete mit rund 60 Prozent der überwiegende Anteil der befragten Unternehmenslenker die aktuelle Geschäftslage als neutral. 34 Prozent gaben eine negative Bewertung ab, während die positiven Einschätzungen mit einem Anteil von rund 6 Prozent weiterhin gering bleiben.

Die Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung der Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten sieht im August erneut deutlich besser aus als im Vormonat. Der saison- und kalenderbereinigte Index verzeichnete mit 108,4 Punkten einen Zugewinn von rund 5,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat und lag rund 23,3 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert. Erstmalig seit Februar 2022 übersteigt der Anteil der Unternehmen (26 Prozent), welche eine Verbesserung ihrer Geschäftslage innerhalb der nächsten 6 Monate erwarten, die Anzahl derjenigen Unternehmen, welche eine Verschlechterung prognostizieren (15 Prozent). Der überwiegende Anteil (59 Prozent) geht jedoch weiterhin von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. Hinsichtlich der erwarteten Entwicklung der Beschäftigtenzahlen ist vorerst keine Besserung zu erkennen. Mit einem negativen Saldo von -18,4 Prozentpunkten deuten die Erwartungen der Unternehmen auf einen fortlaufenden Abbau von Beschäftigungsverhältnissen in den folgenden Monaten hin.

Hintergrundinformationen zum BVDM-Konjunkturtelegramm sowie Hinweise zur Teilnahme an den monatlichen ifo Konjunkturumfragen finden Sie unter:
bvdm-online.de/kt

Konjunkturtelegramm als Stimmungsbild

Das bvdm-Konjunkturtelegramm beschreibt die monatliche Entwicklung der deutschen Druckindustrie anhand von zwei Stimmungsindikatoren, nämlich der aktuellen Geschäftslage und der Geschäftslage in sechs Monaten. Außerdem wird auf die Entwicklung des Geschäftsklimas eingegangen, das anhand der beiden erstgenannten Indikatoren berechnet wird.

Der bvdm erhält die Zahlen vom renommierten ifo Institut, welches sie im Rahmen seiner monatlichen Konjunkturumfrage in der gewerblichen Wirtschaft erhebt. Antworten der Druck- und Medienunternehmen fließen somit nicht nur direkt in das Konjunkturtelegramm des bvdm ein, sondern auch in den der Öffentlichkeit gut bekannten ifo-Geschäftsklimaindex.

Wie alle Stimmungsindikatoren basiert auch das Konjunkturtelegramm des bvdm auf subjektiven Einschätzungen von Druck- und Medienunternehmen. Das heißt, ihm liegen gefühlte Werte zugrunde, die von Eindrücken und Wahrnehmungen der Unternehmer abhängig sind. Die Lage-Beurteilungen und Lage-Erwartungen werden aber aufgrund realer Entwicklungen in den Druck- und Medienunternehmen gebildet. Sie erlauben daher wichtige Einblicke in die wirtschaftliche Lage der Branche und sind ein bewährter Frühindikator für ihre nähere Zukunft.

Aussagekraft des Konjunkturtelegramms

Die Aussagekraft des Konjunkturtelegramms belegt nicht zuletzt der Vergleich des Geschäftsklimas mit der dann eingetretenen tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklung der Branche.

Berechnungen des bvdm zeigen, dass die Jahresveränderungsraten des Geschäftsklimaindexes eine hohe und dazu statistisch signifikante Korrelation mit dem amtlichen Produktions- sowie dem Umsatzindex aufweisen. Für den Zeitraum von Januar 1992 bis September 2017 betrug der maximale Korrelationskoeffizient in beiden Vergleichen 0,56. Dabei kam dieser Zusammenhang mit einem um sechs Monate verzögerten Produktionsindex sowie mit einem um 10 Monate verzögerten Umsatzindex zustande – beides Indizien für eine Vorlaufeigenschaft des Geschäftsklimaindexes, die bei Prognosen sehr hilfreich ist.

Zwar führt eine Korrelation nicht zwingend zu einem kausalen Zusammenhang. Mittels einfacher ökonometrischer Modelle lässt sich jedoch nachweisen, dass das Geschäftsklima auch kausal sowohl mit dem Produktions- als auch mit dem Umsatzindex zusammenhängt und somit zur Erklärung des Verlaufs dieser sogenannten harten amtlichen Konjunkturindikatoren beitragen kann.

Machen Sie das Konjunkturtelegramm noch aussagekräftiger!

Je mehr Druckunternehmen an der Umfrage des ifo Instituts teilnehmen, desto höher ist die Aussagekraft des Konjunkturtelegramms. Teilnehmende Unternehmen erhalten zudem einen zeitnahen Maßstab zur Beurteilung der eigenen wirtschaftlichen Lage im Vergleich zur Branche.

Nehmen also auch Sie an der monatlichen (Online-)Befragung des ifo Instituts teil. Nutzen Sie hierfür die Informationen unter https://www.ifo.de/umfrageteilnahme .

Durch Ihre Einschätzung der spezifischen wirtschaftlichen Situation Ihres Unternehmens helfen Sie der gesamten Druck- und Medienbranche, indem Sie die Aussagekraft dieses wichtigen Vergleichsmaßstabs verbessern.

Ansprechpartner

Portraitbild von  Maximilian Neumann
Maximilian Neumann
Referent Wirtschaftspolitik