Tarifrunde 2024

Nach dem Abschluss der Lohntarifverhandlungen 2024 befassen sich die Tarifparteien BVDM und die Gewerkschaft ver.di aktuell mit der Zukunft des Manteltarifvertrages (MTV).

Im Juni 2024 hatten sich BVDM und ver.di nach monatelangen, schwierigen Verhandlungen auf ein neues Lohnabkommen geeinigt. Danach steigen die Tariflöhne für die gewerblichen Arbeitnehmer der Druckindustrie in drei Schritten an: um 3,9 Prozent zum 1. Juli 2024, um 2,0 Prozent ab 1. Juli 2025, sowie um weitere 1,9 Prozent ab 1. März 2026. Die Laufzeit des Lohnabkommens – gerechnet ab dem 1. März 2024 – beträgt 29 Monate bis zum 31. Juli 2026.

Um die Attraktivität der Ausbildungsberufe in der Druck- und Medienbranche weiter zu steigern und den Fachkräftebedarf der Unternehmen nachhaltig zu sichern, wurde darüber hinaus vereinbart, die Auszubildendenvergütungen überproportional um 12 Prozent in zwei Schritten von je 6 Prozent zum 1. Juli 2024 und 1. Juli 2025 anzuheben.

In der Tarifrunde 2022 hatten sich BVDM und ver.di geeinigt, den Manteltarifvertrag befristet bis 31. Oktober 2024 zu verlängern. Die Gewerkschaft fordert nunmehr, den MTV unbefristet und unverändert wieder in Kraft zu setzen, dies haben die Arbeitgeber in ersten Gesprächen abgelehnt. Die Friedenspflicht endet am 1. Dezember 2024.

Seit dem 1. November 2024 wirken der Manteltarifvertrag und seine Anhänge nach. Der BVDM stellt ein „Tarifinfo“ zur Verfügung, das Betriebe verwenden können, um ihre Arbeitnehmer über die Bedeutung der Nachwirkung zu informieren.

Material zur Tarifrunde 2024 zum Download

Tarifinfo zur Nachwirkung des Manteltarifvertrages

Seit dem 1. November 2024 wirkt der MTV nach. In bestehenden Arbeitsverhältnissen gelten die tariflichen Arbeitsbedingungen daher wie bisher – ob ver.di-Mitglied oder nicht. Der BVDM stellt ein „Tarifinfo“ zum Download bereit, das Betriebe verwenden können, um ihre Arbeitnehmer über die Nachwirkung zu informieren.

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Tarifplakat „Woher nehmen, ver.di?“

Die Auftragslage der Branche ist schwach. Die Produktion ist in den letzten 5 Jahren um 1/3 gesunken. Auslastungsbedingt verschlechterte sich die Arbeitsproduktivität pro Beschäftigtem in dieser Zeit um 15,4 %. Dennoch versuchen die Betriebe ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten. Das können sie sich bei unverhältnismäßig hohen Lohnkosten nicht mehr leisten.

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Tarifplakat "Die Kosten steigen"

Papiere, Druckfarben, Druckmaschinen und Strom sind schmerzhaft teurer geworden – eine Belastung, die wir im harten Konkurrenzkampf nicht einfach an unsere Kunden weitergeben können. Forderungen nach mehr Lohn  müssen diese Tatsachen berücksichtigen. Denn jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden.

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FAKTENCHECK Kosten und Produktionsentwicklung

Die Gewerkschaft ver.di hält eine Forderung nach 12% mehr Lohn für 12 Monate trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage der Druckindustrie für angemessen. Fakt ist jedoch: die Kosten der Betriebe sind seit 2018 dramatisch gestiegen, gleichzeitig hat die Branche rund 1/3 ihres Produktionsvolumens verloren.

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FAKTENCHECK Löhne und Produktivität klaffen weit auseinander

Die Gewerkschaft ver.di fordert, dass Beschäftigte in der Druckindustrie ebenso wie andere Beschäftigungsbereiche an der langfristigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung teilhaben müssen. Fakt ist: In der Druckindustrie werden weiterhin gute Löhne gezahlt. Die wirtschaftliche Entwicklung in der Druckindustrie ist im Vergleich zum gesamten Verarbeitenden Gewerbe jedoch unbefriedigend bis schlecht.

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Meldungen Tarifrunde 2024

Ansprechpartner

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Sabine Dresbach
Syndikusrechtsanwältin
Referentin Sozialpolitik/Recht
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Mathias Stanke
Referent Sozialpolitik/Recht